HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

 

Energieautonome Badesiedlung?

Am 20.09.2019 luden der Verein IGM Dschungeldorf und der Kleingartenverein Greifenstein-Altenberg zu einer Informationsveranstaltung im IGM Clubhaus ein.
Im Rahmen der Klima- und Energiemodellregion Tullnerfeld OST konnte auch die Badesiedlung als eine von 3 in Österreich ausgewählten Musterregionen des internationalen Forschungsprojektes R2EC gewonnen werden. Dabei sollen anhand von realen und längerfristigen Verbrauchs- und Erzeugungsdaten Untersuchungen erfolgen, inwieweit innerhalb einer Musterregion als auch im Zusammenwirken verschiedener Regionen Energieautonomie hergestellt werden kann.

 

Bei diesem Projekt ist die Mitarbeit der Siedler notwendig. Wodurch? Womit?

KEM-Manager Rupert Wychera, Projektleiter Manfred Tragner (FH Technikum Wien) und Christian Lechner (EVN) erläuterten, dass bei InteressentInnen ein digitales Strommessgerät kostenfrei installiert wird.
Daraus erhält das Forschungsprojekt die anonymisierten Daten für die Analysen
Die Lösungsansätze sollen aber auch mit interessierten SiedlerInnen diskutiert werden, um mit ihnen gemeinsam die besten Ergebnisse zu erzielen.
Diese Einbindung der Siedler wird durch Befragungen und Workshops erfolgen.

 

Was bringt jedem Interessenten die Mitarbeit?

Die Nutzer selbst bekommen einen Online-Zugang zu den laufenden Stromverbrauchs-Daten ihres Objekts. Dies ermöglicht jedem Einzelnen eine detaillierte Analyse des Stromverbrauchs, welche auch als gute Basis für Effizienzsteigerungen im Haushalt als auch für die Auslegung einer potenziellen Photovoltaik-Anlage oder eines Stromspeichers dienen kann.
Zusätzlich stehen den NutzerInnen Experten zur Verfügung, um sie auch in der Analyse und bei Maßnahmen zu unterstützen.

 

Wenn es genug Daten für das Projekt gibt, in welcher Form erfahren die Siedler die Ergebnisse?

Sobald aus den wissenschaftlichen Untersuchungen genauere Ergebnisse bzw. Vorschläge für die Badesiedlung vorliegen, wird es eine erneute Infoveranstaltung geben.
Zusätzlich sind die InteresentInnen, sofern gewünscht, über Befragungen und Workshops direkt in die Ausarbeitung der Ergebnisse eingebunden.

 

Wie kann ich mir eine energieautonome Badesiedlung vorstellen? Hat dann jedes Haus eine Photovoltaikanlage oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Wie sieht es bei Hochwasser aus?

Das Potential an geeigneten PV-Flächen auf den Dächern der Badesiedlung ist viel größer, als für eine energieautonome Badesiedlung erforderlich wäre. Daher muss für dieses Ziel nicht jedes Haus ein PV-Anlage besitzen – für die Energiewende und den verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energie wäre das jedoch ein schönes Ziel. Energieautonomie bedeutet nicht Energieautarkie (komplette Unabhängigkeit der Siedlung). Die bestehende Netzstruktur bleibt vorerst vorhanden und es ändert auch noch nichts an der Situation bei Hochwasser, allerdings könnte durch entsprechende Auswahl der Anlagenteile eine teilweise Notversorgung bei Hochwasser möglich werden.

 

Welche Vorteile habe ich mit oder auch ohne PV Anlage?

Unabhängig von der Installation von PV-Anlagen bekommen die Nutzer einen genauen Überblick über ihr eigenes Stromverbrauchs-Verhalten und können den Verbrauch optimieren. Mit einer PV-Anlage kann überdies der selbst benötigte Strom auch zum Teil am eigenen Dach produziert werden.

 

Wie kann ich mir das Speichern der Energie vorstellen, oder wie ist Speichern möglich?

In 3 Jahren können konkrete Vorschläge vorliegen, wie die Badesiedlung bilanziell autonom gestaltet werden kann. Genauer Details und Vorschläge werden die Forschungsergebnisse liefern. Die Vision wäre allerdings, dass bereits während der Projektlaufzeit möglichst viele Haushalte mit PV-Anlagen, einer intelligenten Verbrauchsregelung, Elektromobilität und Speichern ausgestattet werden und nach den drei Jahren auf Basis der dann vorherrschenden Rahmenbedingungen in einem Nachfolgeprojekt eine autonome Energiegemeinschaft realisiert werden kann.

Mit welchen Förderungen kann ich durch das Projekt rechnen?

Als erste nicht unerhebliche Förderung bekommen die TeilnehmerInnen aus dem Projekt heraus kostenlos ein System zur Energiedatenerfassung bereitgestellt und auch Beratungsleistung durch die involvierten Experten. Im Rahmen des Projektes werden die interessierten Nutzer laufend über die Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen oder Batteriespeicher informiert. Eine potenzielle Erweiterung des Projekts nach der aktuell vorgesehenen Projektlaufzeit kann ggf. auch individuelle Unterstützungen ermöglichen – das kann aber erst nach Vorliegen der Forschungsergebnisse abgeschätzt werden.

 

Kann man mit einer eine deutlichen Ersparnis rechnen?

Die individuelle Ersparnis häng stark von den aktuellen Verbrauchs-Charakteristiken ab. Erfahrungen aus der Energieberatung haben gezeigt, dass alleine durch das Aufzeigen des laufenden Energieverbrauchs und das stärkere Bewusstsein diesbezüglich gute Ersparnisse zu erzielen sind.

 

Gibt es schon Musterkommunen?

Das Forschungsprojekt wird auch gemeinsam mit anderen internationalen Partnern durchgeführt, wo ebenfalls solche Musterkommunen betrachtet werden. Derzeit gibt es einige Projekte, die solche Musterkommunen entstehen lassen sollten, aber noch keine wirklich umgesetzten Projekte.